Marillenknödel wollte ich schon immer mal ausprobieren, habe es aber lange verschoben. Jetzt für meine Gäste am Wochenende schien mir der Zeitpunkt ideal das Rezept einmal aus der Versenkung zu holen und zu testen. Zum ersten Mal habe ich diese leckere Mehlspeise in Österreich im Urlaub gegessen und kann mich noch ganz gut an den tollen Geschmack erinnern. Marillenknödel zählen in der heutigen Zeit zu den typisch österreichischen Spezialitäten, obwohl ihr Ursprung eigentlich in der böhmisch-ungarischen Küche liegt. Es gibt zwei verschiedene Zubereitungsarten für den Teig: Marillenknödel mit Topfenteig oder mit Kartoffelteig. Der Topfenteig war mir lieber und geht wohl auch bedeutend schneller. Der Topfenteig war so lecker süß und die Marillen mit einer erfrischenden Säure – ein tolles Rezept! Alles was es braucht sind schöne reife Marillen und guten Quark vom Bauern um diese fabelhaften Marillenknödel zu formen. Freilich ist es etwas fummelig den Teig um die Knödel zu formen, der Aufwand wird jedoch durch den Geschmack belohnt.
Wer nicht an Marillen kommt, nimmt einfach kleine Aprikosen, die Betonung liegt auf klein, da es sonst wirklich riesige Marillenknödel werden, von denen man dann nur einen schafft. Ich habe zum Testen gemischte Marillen gekauft, sehr reife und halbreife Marillen und am Besten haben die reifen Marillen geschmeckt! Für das Rezept wird ca. 1 Stunde Zeit benötigt, Marillenprofis schaffen es sicher auch in der Hälfte der Zeit. Das komplizierteste ist es eigentlich nur, den Teig der etwas kleberig ist um die Marillen zu formen. dafür sollte der Hobbykoch immer reichlich Mehl an den Händen haben, dann geht es leichter. Auch habe ich von einer Variante gehört, wo der Topfen (Quark) -Teig etwa 1-2 Stunden im Kühlschrank ruhen soll. Mit diesem Vorgang sollen sich die Marillenknödel besser formen lassen! So jetzt aber zum Rezept:
Zutaten für 12-15 Marillenknödel:
- 500 Gramm Topfen (Quark)
- 120 Gramm Butter
- 180 Gramm Mehl
- 3 EL Weizengrieß
- 2 Eier
- etwas Salz
- 10 – 15 Marillen (alternativ normale Aprikosen)
- Semmelbrösel
- 50 – 70 Gramm Zucker
- 50 Gramm Butter
Den Topfen (Quark), die Eier, Mehl, Butter und etwas Salz zu einem glatten Teig verkneten, den Grieß hinzufügen und abermals verkneten. Wer etwas zeit mitbringt sollte den Teig mindestens 1 Stunde kaltstellen, damit der Grieß quellen kann. Es geht aber auch ohne die Kühlzeit!
Die Marillen waschen und sodann mit einem kleinen Einschnitt entkernen. Den Teig zu einer Rolle formen und einteilen je nach Anzahl der Marillen. Wie oben beschrieben kann der Teig etwas klebrig sein, daher sollte der Hobbykoch immer mit bemehlten Händen den Teig um die Marillen geben und gut zu einer Kugel formen. Der Teigmantel sollte je nach Größe und Gewicht der Früchte ca. 1 – 1,5 cm dick sein um einen Mantel bilden zu können.
In leicht siedendem Salzwasser ca. 10 – 15 Minuten ziehen lassen. Der Teig sollte schön aufgegangen sein und die Frucht innen weich sein. Wenn die Knödel vom Boden auftreiben sollten sie fast fertig sein. Nicht zu viele Knödel auf einmal kochen, da sie sich im Topf frei bewegen sollten um nicht aneinander zu kleben.
Sodann in einer großen Pfanne die Butter erhitzen, den Zucker und die Semmelbrösel zugeben und auf kleiner Flamme braun rösten lassen. Anschließend die Knödel aus dem Wasser holen und etwa 2-3 Minuten in der Pfanne wälzen.
Sofort schön heiß servieren und mit Staubzucker, alternativ auch einfach so servieren. Ich habe auf den Staubzucker verzichtet da sie mir schön süß genug sind, schmecken einfach genial die Marillenknödel. Viel Spaß beim Nachkochen.