Der Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken lag mit 117 Litern im Jahr 2009 auf gleich hohem Niveau wie im Vorjahr.
Damit bestätigen die Kunden der Branche trotz des schwierigen Wirtschaftsumfelds die Attraktivität der vielfältigen und abwechslungsreichen Produkte. Den Trinkgenuss scheinen die Konsumenten also auf der Grundlage der ersten Schätzungen zum Jahreskonsum nicht eingeschränkt zu haben. Damit zeigt sich der Absatz der Branche zugleich erfreulich krisenresistent. Insgesamt erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch an Alkoholfreien Getränken in Deutschland im abgelaufenen Jahr 291,4 Liter (2008: 292,4 Liter). Durchschnittlich wurden in 2009 – neben den Erfrischungsgetränken – 37,0 Liter Fruchtsäfte- und Nektare (2008: 37,4 Liter) und 137,4 Liter Wasser (2008: 138,1 Liter) getrunken. Die Vielfalt und Breite des Angebots und immer neue Trends bleiben natürlich nicht ohne Auswirkungen auf den anteiligen Konsum in Teilsegmenten. Besonders Limonaden konnten 2009 ihren Marktanteil noch einmal ausbauen.
Hier liegt der Pro-Kopf-Verbrauch jetzt bei über 90 Litern (2008: 83,9 Liter). Auch kalorienreduzierte Limonaden werden immer beliebter (in 2009 durchschnittlich 13,1 Liter gegenüber 9,2 Liter in 2008).
Wafg-Präsident Dr. Klaus Peter Stadler sieht vor allem die Innovationskraft der Branche als Grundlage für diesen Erfolg: „Die weiterhin wachsende Nachfrage der Kunden nach Erfrischungsgetränken belegt, dass die Vielfalt und Auswahl in der Produktkategorie bei den Verbrauchern gut ankommt. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung gibt es für jeden Geschmack und jede Gelegenheit eine erfrischende Alternative – von energiespendenden bis zu kalorienarmen Getränken.“
Allerdings trübt der Blick auf die Umsätze die Freude der Branche. Für 2009 weist das Statistische Bundesamt einen durchschnittlichen Rückgang der Verbraucherpreise bei Mineralwässern, Säften und Erfrischungsgetränken von 1,3 Prozent aus. Wesentliche Erklärung ist hierfür der erneut starke Preisverfall beim Absatz über den Einzelhandel.
So erfreulich günstige Preise auf den ersten Blick für den Verbraucher erscheinen, so kritisch ist ein weiteres Absinken der Verbraucherpreise gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Stadler hofft hier auf eine Trendwende: „Die in Deutschland bei Verbrauchern und Akteuren in der Lebensmittelkette vorhandene Wertschätzung qualitativ hochwertiger Erfrischungsgetränke sollte sich auch in angemessenen und fairen Preisen spiegeln.
Eine systematische Wertevernichtung zu Lasten der Hersteller kann jedenfalls keine Zukunft haben. Sie schadet langfristig auch den Konsumenten. Denn die Vielfalt der Produkte und der Branche braucht eine tragfähige wirtschaftliche Grundlage.“
Entschieden zurück weist Stadler jüngste Forderungen nach einer zusätzlichen Abgabe für Einweg-Getränkeverpackungen: „Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage brauchen wir keine neuen staatlichen Lenkungseingriffe. Die Belastungen der Branche durch das gesetzliche Einwegpfand sind heute schon erheblich. Der Kunde entscheidet bei seinem Einkauf im Handel, ob er Mehrweg oder Einweg wählt – die Hersteller bieten ihm beide Alternativen. Dabei sind Einweg-Gebinde über das DPG-Pfandlogo eindeutig für den Verbraucher erkennbar“.