Verbot von Schoko-Zigaretten

Krebsforscher des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) fordern ein Verbot von Zigaretten aus Schokolade und anderen Süßigkeiten.

Mit dem Verbot soll ein Schutz von Kindern und Jugendlichen einher gehen.

Den Grund für die Verbotsforderung liefert eine Umfragen-Studie des US-Mediziners Jonathan Klein von der University of Rochester.

Nach Auswertung der Antworten von fast 26 000 Erwachsenen in den Jahren 2005 und 2006 zeigte sich, dass bei zwölfjährigen Kindern, die Schokoladen-Zigaretten konsumieren, eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit besteht, später mit dem Rauchen anzufangen- und das unabhängig vom Rauchverhalten ihrer Eltern.

Der US-Mediziner zieht diesen Schluss aus einem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Schoko- bzw. „Candy“-Zigaretten in der Kindheit und echten Zigaretten als Erwachsener.

Die deutschen Krebsforscher und Verbraucherschützer sind nun davon überzeugt, dass die u.a. in Supermärkten und Kiosken frei erhältlichen Candy-Zigaretten eine Gefahr für Kinder und Jugendliche darstellen.

Untermauert wird eine solche Auffassung vom bereits vollzogenen gesetzlichen Verbot von Kinder-Zigaretten in Ländern wie Großbritannien, Finnland und Norwegen.

Diese Länder gehen bereits davon aus, dass zigarettenähnliche Süßwaren Kindern suggerieren, das Rauchen ein normaler und harmloser Spaß ist.

Für das Verbot der Kinder-Zigaretten sprechen auch interne Dokumente der Tabak-Industrie. Im Spiegel steht dazu:Der Mediziner zitiert interne Dokumente der Tabakindustrie, in denen die Stengel aus Zucker oder Kaugummi als „effektive Werbung für künftige Raucher“ bezeichnet werden.

„Einige Tabakfirmen haben Süßwarenherstellern erlaubt, das Design ihrer Zigarettenpackungen zu benutzen“, schreibt Klein. Manche Zigarettenanbieter hätten dabei sogar Markenrechtsverletzungen toleriert.

Wer nun noch weitere Informationen benötigt, findet diese in der Publikation des Deutschen Krebsforschungszentrums Rauchende Kinder und Jugendliche in Deutschland – leichter Einstieg, schwerer Ausstieg?.