Seit fast 15 Jahren besitzt Microsofts Betriebssystem Windows bereits von Haus aus eine Spracherkennung. Spätestens seit Nutzer regelmäßig von Windows aufgefordert werden, sich doch mal mit der Assistentin Cortana zu unterhalten, dürfte dies vielen Windows-Nutzern auch klar sein. Allerdings scheint der enorme Wille von Windows und Cortana, mit seinen Nutzern verbal zu kommunizieren, aufseiten der Nutzer selbst eher selten auf Gegenseitigkeit zu stoßen. Zumindest nutzen die Nutzer die inzwischen vorhandenen, umfangreichen Diktierfunktionen von Windows, von MS Office 365 & Co. eher selten. Gleiches gilt für die Sprach- und Diktierfunktionen auf Smartphones. Eigentlich schade, denn die Spracherkennung funktioniert inzwischen auf vielen Geräten überraschend gut und kann das Texten durchaus erleichtern und damit bereichern.
So nutzt man die integrierte Diktierfunktion von Windows 10
Windows 10 hat inzwischen einen Marktanteil von über 75 Prozent. Daher möchten wir uns zunächst der Diktierfunktion des am weitesten verbreiteten Betriebssystems widmen. Diese ist seit einem Update vor einigen Jahren auch in deutscher Sprache verfügbar und funktioniert in praktisch allen gängigen Programmen. Aufrufen lässt sie sich komfortabel und schnell mit der Tastenkombination Windows-Taste + H. Letztlich reicht es also aus, wenn der Nutzer ein beliebiges Textprogramm öffnet und die Tastenkombination für die Spracherkennung drückt. Beim Textprogramm kann es sich dabei tatsächlich um jedes beliebige Programm mit einem Texteingabefeld handeln.
Folglich kann der Nutzer die Diktierfunktion auch im klassischen Windows-Editor, in Wordpad oder jedem beliebigen Browser für das Ausfüllen von Textfeldern nutzen. Auch die Adresszeile des Browsers lässt sich mittels Diktierfunktion mit der gewünschten Ziel-Webadresse füttern. Wer also schnell mal Facebook, Instagram, Tik Tok, oder andere Webseiten besuchen möchte, kann hier bei Bedarf auf die Spracherkennung und Diktierfunktion setzen. Vorausgesetzt natürlich, dass am entsprechenden Windows-Gerät auch ein halbwegs brauchbares Mikrofon angeschlossen und die Audioeinstellungen alle korrekt eingestellt sind. Es braucht also nicht zwingend ein Office-Paket, um in Windows bequem Texte diktieren zu können.
Diktierfunktion von Office 365
Wer Office 365 besitzt und nutzt, hat es ebenfalls relativ leicht, Texte zu diktieren. Um beispielsweise Word einen Text per Spracheingabe zu diktieren, geht der Nutzer einfach wie folgend beschrieben vor:
- Schritt: Word starten und ein neues Dokument öffnen.
- Schritt: In der Registrierkarte „Start“ das Mikrofon mit der „Diktieren“-Aufschrift anklicken.
- Schritt: Ist ein Mikrofon angeschlossen, sollte Word nun einen roten Aufnahmeknopf neben dem „Diktieren“-Symbol zeigen.
- Schritt: Mit dem Diktieren beginnen.
Sofern das Mikrofon nun korrekt angeschlossen ist und funktioniert und der Nutzer eine halbwegs verständliche Sprache hat, sollte Word den diktierten Text nun nach und nach im Textdokument anzeigen. Dank der „Intelligenten Dienste“ von Microsoft bereitet Word den Text auch gleich auf und achtet auf die richtige Schreibung. Satzzeichen kann der Nutzer durch einfache Befehle wie „Punkt“, „Komma“ oder „Ausrufezeichen“ einfügen. Gleiches gilt für neue Absätze und Zeilen, die sich natürlich ebenfalls mit den entsprechenden Befehlen einfügen lassen. Neben Word ist die in Office 365 integrierte Diktierfunktion auch in Outlook, PowerPoint und der OneNote App von Windows 10 verfügbar. Dies gilt sowohl für die Desktop-Anwendung selbst als auch für Office im Web.
Diktieren in Office-Alternativen wie LibreOffice, OpenOffice, Google Docs & Co.
Es gibt inzwischen unzählige Office-Alternativen. Vor allem die Open-Source-Projekte LibreOffice und OpenOffice sind hier zu nennen. Beide Office-Suiten besitzen ein ähnlich gutes Programmpaket wie Office. Bestehend aus einer Textverarbeitung, einer Tabellenkalkulation, einer Präsentationssoftware, einer Datenbankanwendung, einem Formeleditor und einem Grafikprogramm. Neben diesen beiden Suiten gibt es aber auch noch etliche weitere, meist kostenlose, aber dennoch gute Office-Pakete. Folgende Office-Alternativen sind besonders empfehlenswert:
- LibreOffice und OpenOffice
- SoftMaker FreeOffice
- Google Docs, Zoho Docs und andere Web-Office-Suiten
- Ashampoo Office Free
- WPS Office
Einige Programme besitzen wie Office 365 (Web) ebenfalls bereits eine integrierte Diktierfunktion, die jedoch nicht immer auch in deutscher Sprache bereitsteht. Hier kann der Nutzer aber erneut auf die integrierte Diktierfunktion von Windows 10 selbst zurückgreifen. Einfach das entsprechende Programm starten, ein neues Dokument öffnen, den Cursor an den gewünschten Startpunkt eines Dokumentes platzieren und mit dem Diktieren beginnen.
Texte auf dem Smartphone diktieren und verfassen
Wie Windows besitzen natürlich auch gängige mobile Betriebssysteme, allen voran Android und iOS, integrierte Diktierfunktionen. Gerade auf Smartphones ist eine Diktierfunktion verständlicherweise besonders nützlich und effektiv. Immerhin ist das Schreiben von Texten mithilfe Bildschirmtastatur nicht jedermanns Sache. Wie bei der in das System integrierten Diktierfunktion von Windows lassen sich auch die Diktierfunktionen von Android und iOS in nahezu jeder App aktivieren und nutzen, die Texteingabe erfordert beziehungsweise unterstützt. Bei Android-Geräten ist hier allerdings darauf zu achten, dass viele Hersteller angepasste Android-Versionen nutzen und sich aus dem Grund hier eventuell Unterschiede ergeben können. Bei iOS kommt es dann ebenfalls teilweise auch auf die Apps an, ob diese die Diktierfunktion unterstützen. Bei gängigen Apps ist dies aber für gewöhnlich der Fall. Bei iOS und Android lassen sich Texte wie folgend beschrieben diktieren.
Diktieren von Text in iOS:
- Schritt – Diktierfunktion aktivieren: Um die Diktierfunktion zu aktivieren, wechselt der Nutzer in die „Einstellungen“, dann in den Reiter „Allgemein“ und hier auf „Tastatur“. Dort lässt sich die Diktierfunktion aktivieren.
- Schritt – Text diktieren: Ist die Funktion aktiviert, erscheint auf der Bildschirmtastatur üblicherweise zusätzlich ein Mikrofonsymbol. Sobald der Nutzer dieses Symbol antippt, ist die Funktion aktiviert und der Nutzer kann seinen Text wie gewünscht diktieren. Hierzu tippt er einfach an die gewünschte Stelle im Text und beginnt mit dem Diktiervorgang.
- Schritt – Viele Kommandos: Die Diktierfunktion unter iOS unterstützt sehr viele Kommandos beziehungsweise Formatierungshilfen. Eine entsprechende Liste findet man hier auf den Supportseiten von Apple.
- Schritt – Diktat beenden: Um das Diktat zu beenden, klickt der Nutzer einfach auf das entsprechende Symbol der Bildschirmtastatur.
Diktieren von Text in Android:
- Schritt – Diktierfunktion aktivieren: Nahezu alle Bildschirmtastaturen auf aktuellen Android-Geräten bieten dem Nutzer auch ein entsprechendes Mikrofonsymbol an, um die Diktierfunktion zu aktivieren. Wer das Mikrofon vermisst, kann die von Google angebotene Bildschirmtastatur Gboard im Play Store herunterladen und diese installieren.
- Schritt – Text diktieren: In der gewünschten App, beispielsweise in Gmail, im Kalender, in Google Docs & Co. können Nutzer nun durch einen Klick auf das Mikrofon mit dem Diktieren beginnen.
- Schritt – Formatierungen: Wie bei iOS kennen natürlich auch Android-Geräte etwaige Befehle und Formulierungen für Satzzeichen und Formatierungen. Dazu gehören „Punkt“, „Komma“, „Ausrufezeichen“, „Neue Zeile“ oder auch „Neuer Absatz“. Natürlich lassen sich Texte auch nachträglich mithilfe der Diktierfunktion überarbeiten und anpassen.
Wer mag, kann Gboard übrigens auch auf sein Apple- beziehungsweise sein iOS-Gerät installieren! Gboard ist für iPhones und iPads ab der iOS-Version 9 und höher verfügbar.