Kokain in Red Bull Cola?

Coca Cola streitet bis heute ab, jemals Kokain für das ursprünglich als Medizin vermarktete Produkt verwendet zu haben und doch kann man aus der Geschichte von Coca Cola etwas anderes ableiten.

Insofern ist Kokain bzw. der aus Coca-Blättern gewonnene Extrakt schon so etwas wie Tradition bei der Cola-Produktion.

Das dachte sich wohl auch Red Bull. So findet sich in Red Bull Cola Coca-Blatt-Extrakt als Zutat.

Damit wirbt Red Bull auf der eigenen Website auch ganz offen als natürliche Zutat und dem Slogan „STRONG & NATURAL“.

Der in der Red Bull Cola zu findende Coca-Blatt-Extrakt ist nun der Stein des Anstoßes für ein Verkaufsverbot von Red Bull Cola in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen. Bei Focus steht dazu u.a.:

Das nordrhein-westfälische Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA) habe ein Gutachten zu dem Getränk erstellt. „Das Institut hatte Red Bull Cola in einem aufwendigen chemischen Verfahren untersucht und in der Tat Spuren von Kokain gefunden“, sagte der Abteilungsleiter für Lebensmittelsicherheit beim Bundesverbraucherschutzministerium, Bernhard Kühnle. Damit sei das Getränk kein Lebensmittel, sondern ein Betäubungsmittel.

Red Bull Cola ist ein Betäubungsmittel? Red Bull selbst sieht das anders und argumentiert, dass auch andere Lebensmittel Cocablatt-Extrakt enthalten und sowohl in der EU als auch in den USA als unbedenklich eingestuft werden und verkauft werden dürfen. Kennt da jemand Beispiele? Mir fallen gerade keine ein.

Interessant finde ich, dass in Deutschland Verbraucherschutz Sache der einzelnen Bundesländer ist und somit wohl Red Bull Cola weiterhin (außer in Hessen und Nordrhein-Westfalen) erhältlich sein wird. Ich bin gespannt, ob sich andere Bundesländer dem Verkaufsstop anschließen werden und ob bzw. ggf. wie Red Bull sich dagegen wehrt.

Ich persönlich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man durch das Trinken von Red Bull Cola die Folgen eines Betäubungsmittels in Kauf nehmen muss und irgendwie „high“ oder gar abhängig wird.