Chili ist nicht gleich Chili

Wer bisher dachte, dass Chilischoten alle gleich (scharf) sind, der hat sich getäuscht. Chili, das botanisch betrachtet eine Paprika ist, ist sehr vielseitg.

Es gibt immerhin hunderte, unterschiedliche Sorten Chili, Peperoncini und Peperoni – mit so exotisch anmutenden Namen wie Habanero, Tabasco, Cayenne, Jalapeno. So verwundert es auch nicht, dass Chili nicht nur rot erhältlich ist, sondern auch gelb, purpurfarben, braun oder grün.

Auch ihr Geschmack ist nicht immer nur scharf – er reicht von fruchtig über rauchig bis hin zu süßlich.

Chili verbinden aber die meisten Menschen mit Schärfe und als Faustregel lässt sich diesbezüglich sagen, dass die Schärfe von Chili zunimmt, je kleiner die Chilischoten sind.

Zudem lässt sich die Schärfe von Chili sogar messen.

Schärfe kann man messen

Der Stoff, der die Scharfmacher auszeichnet, ist ein Alkaloid namens Capsaicin. Der Gehalt an Capsaicin wird in so genannten Scoville-Einheiten ausgedrückt. Die Skala des Chemikers Wilbur Scoville aus dem Jahr 1912 misst die Konzentration des schärfenden Stoffes im Fruchtfleischpürree:
-0-500 unscharf bis mild: Gemüsepaprika
-500-1.500 leicht scharf: Peperoni
-1.500-5.000 mittelscharf: Chili
-2.500 mittel bis scharf: Tabasco-Sauce
-5.000-50.000 scharf: Cayennepfeffer
-50.000-100.000 sehr scharf: Thaichili
-100.000-500.000 extrem scharf: Habanerochili

Als Daumenwert gilt: Ungeübte Europäer werden alles über ca. 1.000 Scoville-Einheiten in reiner Form ungenießbar finden.

Die Schärfe des Chilis verursacht übrigens das darin enthaltene Alkaloid Capsaicin.

Dieser Stoff ist fettlöslich und genau in dieser Eigenschaft liegt der Trick begründet, der Schärfe Einhalt zu bieten. So helfen fetthaltige Milchprodukte wie Milch, Sahne, Käse oder Joghurt, Chili zu entschärfen.