Wenn sich die Preisspirale bei Obst und Gemüse weiter nach unten dreht, dann stehen nach Auffassung des Deutschen Fruchthandelsverbandes e.V. (DFHV) viele der spezialisierten Erzeugerbetriebe im Obst- und Gemüsesektor vor dem Aus.
„Nicht nur die Qualität der Ware wird deutlich nachlassen, sondern wir vernichten auch die Grundlage für die Produktion unserer gesündesten Lebensmittel“, erklärte DFHV-Präsident Jürgen Boruszewski vor der Presse in Hamburg.
„Wer sein Heil in Preissenkungen sucht, der muss seine Produkte in letzter Konsequenz verschenken.“
Aus der Sicht des Verbandes seien viele Marktpreise nur schwer nachvollziehbar, wenn zum Beispiel fünf Ananas aus Mittelamerika genau so viel kosten wie eine Schachtel Zigaretten.
An dieser Einschätzung änderten auch Meldungen der letzten Tage über Preissteigerungen bei Obst und Gemüse nichts. Preiskämpfe bei Obst und Gemüse wie in den letzten Jahren gefährdeten die Überlebensfähigkeit der Produktion und des Großhandels in Deutschland.
„Die Erzeugerpreise müssen wieder dem Markt entsprechen und auf ein anderes Niveau kommen. Nur so ist mittelfristig sichergestellt, dass die Verbraucher in Deutschland auch weiterhin in ausreichendem Maße Obst und Gemüse in hoher Qualität kaufen können.“
650 Gramm Obst und Gemüse sollte jeder täglich zu sich nehmen.
So lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation und vieler anderer Organisationen. „Von diesen Werten sind wir in Deutschland noch sehr weit entfernt“, stellte der Vorsitzende des Deutschen Fruchthandelsverbandes e.V. (DFHV), Jürgen Boruszewski, vor der Presse in Hamburg fest.
Mit rund 360 Gramm werden in Deutschland lediglich rund 55 Prozent der empfohlenen Menge verzehrt. In Griechenland zum Beispiel werde mehr als zweieinhalb Mal so viel Obst und Gemüse konsumiert wie in Deutschland.