Murcia, eine Stadt und Region im Südosten in Spanien liegend ist touristisch noch nicht so belagert wie andere Regionen Spaniens. Das macht es für Individualreisende mit seiner reichen Kultur, fabelhaften Restaurants und dem beliebten Zugang zum Meer, zu einem bevorzugten Reiseziel.
Doch wofür die Region Murcia eigentlich steht, ist vielen nicht bekannt – nämlich für Gemüse. Die Region ist sozusagen unser Gemüsegarten in Europa – perfekt durch sein laues Klima im Winter und seine fruchtbaren Böden werden hier Salate aller Art, Oliven, Sellerie und viele weitere Gemüse auf höchstem Standard angebaut.
Wir haben den Bauern bei der Kampagne „We Care, You Enjoy“ über die Schulter gesehen und uns über die Produkte, Produktsicherheit und Anbau, Bewässerung und vieles mehr aufklären lassen. Die Aktion wurde und wird immer noch von Schauspielerin Ester Schweins unterstützt und begleitet.
Gemüseanbau in Murcia – Meister der Vielfalt
Für mich persönlich war es einmal eine Erfahrung Wert, zu sehen wo das Gemüse was wir hier täglich auf dem Markt und in den Supermärkten sehen und so selbstverständlich konsumieren, tatsächlich herkommt und wächst. Vor allem die vielen verschiedenen Sorten an Gemüse die in Murcia angebaut werden – beeindruckend. Hier werden vor allem diverse Salate, Salatmischungen, Kohl, große Mengen Brokkoli, Feldsalat, Zucchini, Sellerie und viele Sorten mehr auf riesigen Feldern & Hallen kultiviert.
Was einem als Verbraucher zumeist nicht durch den Kopf geht, wenn er im Supermarkt einen Kopf Brokkoli kauft, wie viel Arbeit und Zuwendung zuvor nötig geworden ist um das Produkt bis in den Markt zu bringen. Von der Zucht der Pflanze, der ständigen Bewässerung, Pflege der Felder bis zur Ernte, Verpackung und schließlich der Logistik nach Deutschland – ein aufwändiger Prozess bis der Brokkoli-Kopf es bis nach Hause geschafft hat.
Gemüseanbau in Murcia: Von der Anzucht auf das Feld
Die Bauern der Region Murcia überlassen nichts dem Zufall. Hier werden die Pflanzen in eigenen Gewächshäusern aus eigener Saat angezüchtet. In den Gewächshäusern befinden sich mehrere Millionen kleiner Pflänzchen, die hier vom Samen auf die richtige Größe gedeihen, um dann auf die Felder verbracht und endlich gepflanzt werden zu können. Der Pflegeaufwand ist hoch und es wird noch viel von Hand gemacht. Auf Grund des milden Klimas gedeihen die Pflanzen jedoch hervorragend und wachsen im Rekord-Tempo.
Gemüseanbau in Murcia: Auf dem Feld zu ganzer Größe
Haben es die kleinen Pflänzchen dann von der Anzucht – welche manchmal einige Monate dauert – auf das Feld geschafft, gilt es sich dem Wetter anzupassen und schnell zu wachsen. Doch das ist hier nicht so einfach: Die Sonne ist nicht zu unterschätzen und die fruchtbaren Böden trocknen in der Mittagshitze schnell aus. Aus diesem Grund wurde hier ein Bewässerungssystem geschaffen, welches ziemlich einzigartig ist und jetzt schon oft kopiert wird. Eine Punktgenaue Bewässerung in Tröpfchenform macht es den Bauern möglich, mit den Wasserresourcen sparsam umzugehen, die Kosten gering zu halten und so wettbewerbsfähige Produkte auf den Markt zu bringen.
Gemüseanbau in Murcia: Die Ernte & Verpackung
Die Ernte des frischen Gemüses auf dem Feld, muss ziemlich schnell erfolgen – ebenso wie Verarbeitung und Verpackung. Nur so wird sicher gestellt, das der Kunde ein frisches Produkt erhält und dieses dann daheim im Kühlschrank noch lange haltbar ist. Ein ausgeklügeltes Erntesytem stellt dies in Murcia sicher, binnen 48 vom Feld in den Supermarkt – frischer geht es kaum. Natürlich ist ganz frisch vom Feld das allerbeste, davon konnte ich mich persönlich überzeugen. Es macht förmlich Spaß, den Sellerie direkt vom Feld zu Essen – Gesund und Lecker zugleich. Auch die Produktsicherheit ist auf höchstem Niveau. Die Sauberkeit bei der Verarbeitung in den Werken und die Präzision der Verpackung und Logistik ist von höchstem Standard – den zahlreichen ausufernden EU-Richtlinien sei Dank.
Sellerie-Ernte von Hand – So geht`s:
Brokkoli-Ernte: Mein Selbstversuch
Wer noch keinen Brokkoli selbst angebaut hat und diesen nur „schön verpackt und in Kisten“ aus dem Supermarkt kennt, für den kann es zum Erlebnis werden einmal selbst Hand anzulegen und zu ernten.
Ein Fazit zu „Europa`s Gemüsegarten Murcia“
Mit Blick in den Supermarkt, sehen viele Kunden allein den Preis der Gemüsesorten. Sind sie zu teuer, werden sie nicht gekauft. Welche Arbeit und welcher Prozessaufwand hinter einem Salatkopf steht – der dann im Endverbraucherpreis 50 Cent kostet, führt zu der Frage wie lange dieses niedrige Preisniveau noch Sinn macht. Der Preisdruck ist auch in Spanien deutlich spürbar und sollte Verbraucher nachdenklich stimmen. Vielleicht sollten wir wieder einmal ein bisschen mehr Geld für unsere Lebensmittel ausgeben wollen – denn sie sind es Wert!