Vielen Verbrauchern fehlt ein gewisses Grundwissen zum Thema Nahrungsmittel. Sie stopfen Fast Food, Chips, Schokolade etc. in großen Mengen in sich hinein und sind sich dabei gar nicht bewusst, was sie da alles zu sich nehmen bzw. woraus sich das Essen zusammensetzt.
Gerade solche Erkenntnisse können aber hilfreich sein, zu verstehen, wieso einzelne Lebensmittel weniger gut tun als andere und warum man beim Verzehr von manchen ziemlich schnell zunimmt.
Dass ein solcher Informationsmangel besteht, zeigt sich u.a. darin, dass in Deutschland bereits fast 60 % der Bevölkerung als übergewichtig eingestuft wird.
In Puncto Aufklärung hinsichtlich einer gesunden Ernährung könnte das Fernsehen gute Arbeit leisten, doch stattdessen wird zumeist nur die unterhaltsame Seite von Ernährung in Form von Kochsendungen, Promi-Dinnern usw. vorgeführt. Dabei werden viele Zuschauer aufgrund des lustig-sympathisch wirkenden Umgangs mit manchen Nahrungsmitteln verwirrt.
Da wird der ungesunde Schweinebraten schon gerne mal als bekömmlich angepriesen und so manche Dessert-Kalorienbombe als besonderer Genuss dargestellt. Das ist insofern verständlich, als dass man dem unterhaltungssüchtigen Fernsehpublikum etwas bieten möchte, zumal eh nicht so viele Zuschauer auf eine gesunde Ernährung achten.
So verwundert es auch kaum, dass Kochshows für gesundes Kochen bisher eher die Ausnahme statt die Regel sind. Das Dilemma mangelnder Bildung zum Thema gesunde Ernährung setzt sich sodann auch fort, wenn man sich das Marketing von Lebensmitteln anschaut.
So wird in Werbepausen im Fernsehen mit „Functional Food“ wie beispielsweise besonders verdauungsfördernder Joghurt oder cholesterinsenkender Margarine geworben. Dass diese Produkte eigentlich nicht nötig sind und die gleiche oder zumindest eine annähernd ähnliche Wirkung auch herkömmliche Produkte erzielen, wissen die wenigsten Konsumenten.
Hauptsache, die Produkte werden wohlklingend angepriesen. Dann glaubt der sowieso schon schlecht informierte Bürger im Bereich der Lebensmittel schon, was die Lebensmittel-Industrie so vermarktet.
So passiert es schon mal, dass Schokolade als Mood-Food bzw. Futter für die Seele angepriesen wird und der Verbraucher mit solchen Assoziationen die negativen Eigenschaften von Schokolade und Co. ausblendet bzw. sich nicht weiter dafür interessiert.
Das Ganze mag für die Lebensmittel-Industrie lohnend sein, doch für den Konsumenten ist es das letztlich nicht; ein solches Namens-Marketing mit trendigen Angliszismen führt nur zu noch mehr Verwirrung und Unwissenheit.