Kochen mit Stickstoff – Molekularküche Teil 1 – Eischnee mit Thymianhonig – Nitrobaisers

Kreative Ideen mit Eis - So lecker kann es sein

Kreative Ideen mit Eis – So lecker kann es sein

Kochen mit Stickstoff – Molekularküche Teil 1 – Eischnee mit Thymianhonig – Nitrobaisers! Ich hätte ja nie gedacht das mir Herumexperimentieren mit Lebensmitteln soviel Spaß machen kann und nun ist es auch verständlich, warum einige große Köche immer mehr auf diese sehr moderne Form der Zubereitung setzen.

Gerade um tolle Effekte und bleibende Erinnerungen an ein Essen zu zaubern, dafür ist die Molekularküche perfekt geeignet. Die Schwierigkeit ist – jedenfalls für den Hobbykoch – an das nötige Stickstoff zu kommen um solche Gerichte selbst auszuprobieren. Gestern hatte ich die Möglichkeit dies in einem Labor auszutesten und es hat viel viel Spaß gemacht. Aus diesem Grund gibt es in den nächsten Artikeln 8 Gerichte aus der Molekular (- Hexenküche), also eine richtige Artikelserie.

Erst beschleicht einen ein kleines bisschen die Angst vor dem Stickstoff, mit  -196 Grad ist der chemische Stoff ja nicht gerade ungefährlich. Gelagert in einem Container der besonders gekühlt wird, lässt sich der Stickstoff quasi abzapfen und in einen Topf umfüllen.

Die Zutaten müssen zu diesem Zeitpunkt schon bereit stehen, denn das flüssige Stickstoff verdampft so schnell – 1 Liter Stickstoff ist in ca. 5 Minuten komplett verdampft. Ebenso sorgfältig muss die Auswahl der Lebensmittel erfolgen, mit denen man die Molekularküche testen möchte. Nicht alles ist für die Verarbeitung mit Stickstoff geeignet und kann, wenn es nicht richtig zubereitet wird zu Verbrennungen auf der Zunge führen. Nun denn, die Nitrobaisers sind heute das erste Rezept zum kochen mit Stickstoff – und so geht`s:

nitrobaisers

Zutaten:

  • 2 Eiweiß
  • 2 Esslöffel Thymianhonig oder anderen Honig oder Sirup. Es kann auch Holundersirup dazu genutzt werden oder farbige Stoffe
  • etwa 1 Liter flüssiger Stickstoff

Zubereitung von Eischnee mit Thymianhonig – Nitrobaisers mit Bildstrecke:

Die Eiweiße steif schlagen und mit dem Honig mischen. Ordentlich durchrühren! Sodann den flüssigen Stickstoff abzapfen und bereitstellen. Mit einem Plastiklöffel etwas des Eischnees abschöpfen und in dass Stickstoffbad verbringen.

Foto1: Eischneemasse mit Thymianhonig fertig um in dem Stickstoff zu baden.

eischnee-fuer-stickstoffbad

Foto2: Flüssiger Stickstoff, etwa 1 Liter und eine abgestochene Nocke des Eischnees kommen in das Bad hinein.

stickstoff-fuer-molekularkueche

Foto3: Der Löffel taucht in ds Stickstoffbad ein und man kann sogleich Veränderungen an Teilen der Masse sehen.

nitrobaisers-mit-stickstoff

Foto4: Vollends eingetauchte Honig-Eischnee-Masse, Bildung einer Kruste beginnt

baisers-in-stickstoff-tauschen

Foto5: Eischneemasse geht vom Löffel ab und schwimmt im Stickstoff. Je länger oder kürzer die Nocke schwimmt – desto durchsetzter und gefrorener ist sie. Das lässt sich vielleicht gut mit einem Steak vergleichen. Brät es nur 2 Minuten ist es „rare“ brät es 10 Minuten ist es komplett „durch“. Gleiches lässt sich mit Stickstoff ebenso erziehlen. Spannend oder?

eischnee-mit-thymianhonig-nitrobaisers

Foto6: Die Nocke ist jetzt aus dem Stickstoffbad entfernt worden und der gute Beobachter sieht ganz deutlich den Dampf. Das ist der schöne Effekt mit den Nitrobaisers, sie zerspringen im Mund und es dampft beim Ausatmen aus Nase und Mund. Herrlich erfrischend und spannend im Sommer.

eischnee-mit-thymianhonig

Foto7: Fertiges Nitrobaiser auf dem Löffel, quasi servierfertig und lecker.

fertiges-nitrobaiser-molekularkueche

Foto8: Hier sieht man ganz deutlich das die Masse innen noch flüssig ist und außen fest. So kann der Hobbykoch tolle Dinge anstellen und austesten, die Textur ändert sich sehr schnell.

nitrobaier-ausen-hart-innen-weich

Foto9: Der „Chefkoch“ testet den Effekt. Nein ich rauche nicht – es ist der Dampf beim ausatmen, schicker ist noch wenn die Kälte aus der Nase entweicht, solche Momente sind jedoch schlecht zu Fotografieren und die Sekunde muss genau passen.

Foto10: Nitrobaiser aus der Hexenküche wird mit Melonenscheibe serviert und gegessen. Lecker!

molekular-kochen-nitrobaisers

Foto11: Hier sieht man schön den Dampf der kleinen Praline, beißt man hinein kommt zuerst ein knacken auf der Zunge, die Kälte entweicht und der Geschmack nach Honig und Thymian tritt in den Vordergrund. Erst zuletzt schmeckt die süße der Melone durch, fabelhaftes Gefühl auf der Zunge!

nitrobaisers-mit-melone

Foto12: Servierfertige Nitrobaisers, lecker, eiskalt und ein wirklich neuer – spannender Genuß!

nitrobaisers-mit-melonenscheibe

Hier gehts zu: