Fruchtzucker, der in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommt, wird gerne von der Lebensmittelindustrie eingesetzt, denn er hat zwei Vorteile.
Zum einen ist Fruchtzucker (Fruktose) günstiger im Einkauf als Kristallzucker, zum anderen ist er weitaus süßer als der herkömmliche Zucker und wird daher gerne zum Überdecken von unangenehm schmeckenden Stoffen in Lebensmitteln eingesetzt.
Diese Erkenntnisse wären nicht weiter wichtig, wenn Fruchtzucker nicht bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädlich wäre. An und für sich schadet Fruktose den Körper nicht, ein Übermaß an dem Süßstoff kann jedoch zu Verdauungsproblemen führen, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Etwa jeder Dritte könne demnach die Aufnahme von mehr als 25 Gramm Fruchtzucker pro Tag nicht vertragen und leide an einer Fruktoseunverträglichkeit mit chronischen Magen- und Darmbeschwerden.
Aber auch gesunde Menschen sollten nicht mehr als 35 Gramm Fruchtzucker – etwa zwei Gläser Apfelsaft – pro Mahlzeit zu sich nehmen. Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich – eine davon in Form von Saft – sind gesund und völlig in Ordnung, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Die Fruchtzuckeraufnahme darüber hinaus sollte möglichst eingeschränkt werden.
Auch die Welt online berichtet von Fruchtzuckerunverträglichkeit und nennt eine Klinik-Studie: Im St. Josef-Hospital betreut der Gastroenterologe Patienten mit Reizdarmsyndrom. Die Betroffenen leiden unter Bauchkrämpfen, Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung.
Vor zwei Jahren machte Thon erstmals mit einem seiner Patienten einen Wasserstoffatemtest und stellte dabei eine Fruktose-Malabsorption (FM) fest. Nach einer Ernährungsumstellung besserten sich die Beschwerden innerhalb von nur einer Woche.
Daraufhin bat Thon 58 Patienten zum systematischen Test auf Fruktose- und Laktoseunverträglichkeit. Das Ergebnis: Bei 34 der Betroffenen (59 Prozent) fiel der Fruktose-Test positiv aus; 31 von ihnen entwickelten schon innerhalb der wenigen Stunden, die der Test dauert, die typischen Symptome bis hin zum Durchfall. Eine Laktose-Intoleranz bestand bei 18 Betroffenen.