Ende der kleinen Bio-Läden?

In Großstädten wie beispielsweise Köln sprießen sie wie Pilze aus dem Boden – die Bio-Supermärkte.

Gegen solche meist großen Supermarkt-Ketten mit Namen wie z.B. Alnatura oder Basic haben kleine Bio-Naturkostläden, die in der Branche als Pioniere auftraten, immer weniger Chancen, zu bestehen.

Dies verdeutlicht u.a. ein gestern in den Nürnberger Nachrichten erschienener Artikel (S. 23 „Bio-Boom setzt kleinen Läden zu“).

Branchenexperten sprechen von einem enormen Verdrängungswettbewerb, der das Aus für viele kleine Bio-Geschäfte – so wie einst mit den Tante-Emma-Läden geschehen – bedeuten könnte.

Welche Vorteile können große Bio-Ketten gegenüber der Konkurrenz nutzen?

Dazu sagt Helmut Hübsch vom Marktforschungsinstitut GfK: „Die Ketten können allein schon bei den Preisen ganz anders kalkulieren.“

Ein wesentlicher Grund dafür dürfte darin begründet sein, dass die großen Bio-Ketten nach Angaben der GfK bereits an die 50 Prozent Marktanteil am gesamten Bio-Lebensmittel-Markt vorweisen können.

Zudem wuchsen die großen Ketten allein im vergangenen Jahr in Deutschland um 23 Prozent, während die kleinen Bio-Läden nur ein Wachstum von gut zwölf Prozent verzeichnen konnten.

Mit diesem rasanten Wachstum ist aber immer noch nicht der Übergang zur Stagnation erreicht. Vielmehr gibt es in Deutschland immer noch Potenzial für weiteres Wachstum der Bio-Branche. So kaufen die „Besserverdiener“ als typisches Bio-Konsum-Klientel auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Bio-Lebensmittel ein – und das sogar von Jahr zu Jahr mit größer werdenden monatlichen Ausgaben.

Einziges großes Problem der Bio-Branche allgemein dürfte im Moment die geringe inländische Anbaufläche für Bio-Lebensmittel sein. Ein Großteil unserer Bio-Nahrung wird noch immer importiert.

Aber vielleicht liegt ja gerade in diesem momentanen Schwachpunkt der Bio-Branche das große Potenzial der kleinen Bio-Läden, die mit regionaler, qualitativ hochwertiger Bio-Ware hervorstechen könnten.