Sollen es Bio-Eier oder doch lieber welche aus der Bodenhaltung sein? Ist das günstige Angebot wirklich schlechter als das teurere? Sind die spanischen oder die niederländischen Tomaten aromatischer?
Nur drei von vielen Fragen, die den Einkäufer von heute beschäftigen. Dabei beeinflusst uns die Moral häufiger als wir ahnen. „Konsumenten treffen ihre Wahl auf moralischer Basis“ bestätigt Edward Fischer, Soziologe von der Vanderbilt-Universität in Nashville. Er befragte Endverbraucher vor Supermärkten in Hannover. „Dabei stellte er fest, dass für Ihre Kaufentscheidungen die Umweltverträglichkeit eine zentrale Rolle spielt“, zitierte ihn Ferdinand Krauß im Handelsblatt vom 9. November 2009. Dieses Kaufverhalten reflektiert die Werte in der gegenwärtigen Gesellschaft: „Dass Konsum zu einer zunehmend wichtigen Quelle der Identifikation geworden ist, wird nicht mehr bestritten.“, kommentiert Krauß. Dabei konsumiere man häufig nicht nur für sich, sondern auch für andere. Als Beispiel nennt er den Weinkenner, der nicht nur für den eigenen Genuss, sondern auch zur Demonstration seines Lebensstils bestimmte Weine wähle.
Um den Kunden die moralische Entscheidung zu erleichtern, sind gute Beratungen im Lebensmittelbereich enorm wichtig. Die Zeitschrift „Meine Familie & ich“ zeichnet guten Service, Qualität und Angebotsvielfalt sogar mit einem Preis aus. Am 22. Oktober 2009 prämierte das Magazin die 5 „Lieblingsmärkte 2009“ in der Kölner Vulkanhalle. Über 78.000 Verbraucher nahmen an der Abstimmung teil. So wählten sie zunächst die besten 100 aus über 2.250 Geschäften. Eine hochkarätige Fachjury bestehend aus Spitzenköchen, Handelsvertretern, Fachjournalisten und Redakteuren ermittelte schließlich die Gewinner der Kategorien Wurst & Fleisch, Käse, Fisch, Obst & Gemüse und Wein.
Die Bewerbung um die Position des Lieblingsmarktes wirkt sich meist positiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus. Ein gutes Wechselspiel: Nur ein motivierter Verkäufer wird sich den Kundenfragen so annehmen, dass der Kunde die Wahl treffen kann, ob es der teurere Salat aus der Region oder der günstigere aus dem Ausland sein soll.
Allerdings benötigt auch der Verkäufer Unterstützung bei seinem täglichen Geschäft. Um den Kunden zufriedenzustellen, präsentieren einige Unternehmen Lösungen für den Handel. Etwa das Technologieunternehmen Bizerba aus Balingen bietet ein sogenanntes TTI (Time-Temperatur-Indicator) zur Unterstützung des Mindesthaltbarkeitsdatums an. Der Frischegrad ein Produktes wird folgendermaßen bestimmt: Ein kleiner blauer Apfel auf dem Etikett entfärbt sich beim Unterbrechen der Kühlkette und zeigt so an, ob ein Produkt schon vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgt werden sollte oder vielleicht sogar noch länger zu verzehren ist.
Zudem kann der Kunde sich nicht nur via Radio,TV oder Zeitungswerbung über aktuelle Angebote informieren, sondern auch direkt beim Einkaufen an der Waage. „Über unsere neue PC-Waage K-class kann sich der ernährungsbewusste Verbraucher im SB-Bereich schnell über die Nährwerte des jeweiligen Produkts informieren. Oder, während er an der Theke auf seinen Käse wartet, über den kundenseitigen Screen den dazu passenden Wein anzeigen lassen.“, berichtet Claudia Gross, Director Global Marketing & Communication bei Bizerba. Die k-class unterstützt den Kunden auch bei der täglichen Frage, was er kochen solle. Über eine Datenbank sind viele Rezepte u. a. vom Sternekoch Schuhbeck abruf- und ausdruckbar.