Convenience Food – Mittlerweile fester Bestandteil der Ernährung in Europa?

American Burger

American Burger

Noch vor wenigen Jahrzehnten verbrachten die Hausfrauen mehrere Stunden täglich in der Küche, um die Familie zu bekochen. In unserer heutigen Gesellschaft bleibt zwischen Arbeit, Freizeitaktivitäten und familiären Verpflichtungen kaum noch Zeit, um sich in die Küche zu stellen. Darüber hinaus ist der Stellenwert des Kochens verloren gegangen. Es wird nicht mehr danach gestrebt, umfangreiche und komplizierte Rezepte umzusetzen. Stattdessen sollen die Gerichte schnell und unkompliziert zubereitet werden können. Da das Convenience Food genau diesen Wünschen entgegenkommt, konnte es sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe entwickeln. Was man genau unter diesem Begriff versteht und welche Licht- und Schattenseiten mit den Fertiggerichten verbunden sind, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was genau ist Convenience Food

Der Name “Convenience Food” gibt schon einen guten Hinweis, was hinter dem Begriff steckt. Das englische Wort “convenience” bedeutet Bequemlichkeit und trifft somit den Kerngedanken des Convenience Foods. Dieses wurde nämlich entwickelt, um den Verbrauchern die Arbeit zu erleichtern und Zeit zu sparen. Die Fertiggerichte – wie man auf gut Deutsch sagen würde –  sind überall erhältlich. Sogar Supermärkte, Discounter und teilweise sogar Drogerien besitzen ein breites Sortiment an Convenience Food.

Die erhältlichen Produkte werden in verschiedene Kategorien eingeteilt. So werden unter anderem Beilagen wie gefrorenes Gemüse zum Convenience Food gezählt, aber auch leckere TK Gerichte ordnen sich den Fertiggerichten unter. Darüber hinaus existiert auch eine Reihe von Produkten, die schon gar- oder sofort verzehrfertig sind. Sie werden im Kühlregal gelagert und besonders gerne von Arbeitnehmern erstanden. Zu guter Letzt gehören auch Lebensmittel zum Convenience Food, die durch heißes Wasser aktiviert werden. Etwa Tütensuppen oder Instant Nudeln.

Pizzaaktien immer lecker

Pizzaaktien immer lecker

Vorteile von Convenience Food

Das Hauptargument, das für den Verzehr von Convenience Food spricht, ist die unglaubliche Zeitersparnis. Nach einem anstrengenden Arbeitstag fehlt vielen Menschen die Muse, sich an den Herd zu stellen und Essen zuzubereiten. Mithilfe von Fertiggerichten erledigt sich diese Aufgabe von selbst und man hat innerhalb weniger Minuten ein leckeres Gericht. Zudem ist das Spektrum des Convenience Foods mittlerweile so breit, dass ein vielfältiges Angebot besteht. Verbraucher können ihre Mahlzeiten gut variieren und erhalten einen Einblick in verschiedene Kulturen.

Weiterhin fällt es vielen Menschen schwer, die eigenen Gerichte zu planen. Infolgedessen werden Zutaten im Kühlschrank vergessen und weggeschmissen. Da das Convenience Food allerdings vorportioniert ist, reduziert man die eigenen Lebensmittelabfälle und trägt damit seinen Teil zur Erhaltung der Umwelt bei.

Cool Runnings, Barbados - Pasta zum Lunch

Cool Runnings, Barbados – Pasta zum Lunch

Nachteile von Convenience Food

Die Fertiggerichte besitzen jedoch auch Nachteile. So werden sie in Aluschalen, Plastikverpackungen etc. geliefert, wodurch eine große Menge an Verpackungsmüll entsteht. Und auch die Ökobilanz während der industriellen Herstellung ist verbesserungswürdig. Des Weiteren werden den Gerichten eine Menge an Zusatzstoffen beigefügt, um Konsistenz und Haltbarkeit zu garantieren und ein geschmackvolles Essen zu gewährleisten. Ein hoher Salzgehalt, Emulgatoren, Antioxidationsmittel, Farbstabilisatoren und vieles mehr sind keine Seltenheit.

Verschiedene Arten von Convenience Food

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Kategorien für das Convenience Food entwickelt. Man unterscheidet nach dem Grad der Verarbeitung:

  1. Convenience-Stufe 0: Bei dieser Grundstufe wurden die Lebensmittel nicht verarbeitet. Gemüse wie Kartoffeln und Karotten werden geputzt und geschnitten angeboten, um Arbeit und Zeit beim Kochen einzusparen.
  2. Convenience-Stufe 1: Diese Stufe verfügt über eine geringe Verarbeitung. Tiefgekühltes Gemüse wird etwa küchenfertig angeboten und ist zu rund 15 Prozent verarbeitet, da es Zusatzstoffe für die Farbgebung und Haltbarkeit enthält.
  3. Convenience-Stufe 2: Zu dieser Kategorie werden Produkte gezählt, die garfertig sind. Beispielsweise tiefgekühltes Fleisch oder Gemüse, das einige Zeit im Kochtopf oder Backofen benötigt.
  4. Convenience-Stufe 3: Hierzu gehören Mischprodukte. Gemüsebrühe, Kartoffelbrühe und Backmischungen können durch die Beimischung von weiteren Zutaten verzehrt werden.
  5. Convenience-Stufe 4: Diese Gerichte – wie die Tiefkühlpizza – müssen regeneriert werden und sind zu 85 Prozent verarbeitet.
  6. Convenience-Stufe 5: Die letzte Stufe birgt Gerichte, die bereits verzehrfertig sind. Essen aus dem Kühlregal oder Angebote aus dem Imbiss können hier genannt werden.
pasta e fagioli = dicke Bohnensuppe mit frischen Nudeln

pasta e fagioli = dicke Bohnensuppe mit frischen Nudeln

Es ist allerdings auch möglich, das Convenience Food durch die Art der Haltbarmachung zu kategorisieren:

  • Tiefgekühlte Produkte
  • Gekühlte Produkte
  • Getrocknete Produkte
  • Sterilisierte oder pasteurisierte Gerichte
  • Produkte, die durch andere Verfahren haltbar gemacht wurden.

Welches Convenience Produkt ist am beliebtesten

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, dennoch lassen sich gewisse Tendenzen der deutschen Verbraucher nachvollziehen. So wird vermehrt zu Produkten gegriffen, die naturbelassen sind und keinen umfangreichen Verarbeitungsprozess hinter sich haben.