Die „Preisschlacht“ im Lebensmitteleinzelhandel gefährdet nach Auffassung des Deutschen Fruchthandelsverbandes (DFHV) langfristig die Produktion in Deutschland und damit die Versorgung der Verbraucher mit frischem Obst und Gemüse in hoher Qualität. Dies erklärte der Vizepräsident des DFHV, Thomas Bittel, anlässlich der Eröffnung der Fruit Logistica in Berlin.
Das Obst- und Gemüsesortiment habe unter den Preissenkungen deutlich mehr gelitten als andere Bereiche. Konkret stünden viele der spezialisierten Erzeugerbetriebe im Obst- und Gemüsesektor kurz vor dem Aus, da keine marktgerechten Preise mehr zu erzielen seien. „Wenn 50 Kopf Salat an der Kasse im Lebensmitteleinzelhandel genau so viel kosten wie eine Schachtel Zigaretten, dann muss jedem klar werden, dass wir so in großem Maße Werte vernichten.“ (Thomas Bittel) Die Erzeugerpreise müssten wieder dem Markt entsprechen und auf ein anderes Niveau kommen. Schritt für Schritt werde nicht nur die Qualität der Ware, sondern auch die Grundlage für die Produktion der gesündesten Lebensmittel vernichtet.
Zusätzlich gingen weltweit die wichtigsten Ressourcen, also landwirtschaftliche Nutzfläche und Süßwasser, zurück. Gleichzeitig steige die Weltbevölkerung und in den bevölkerungsreichen Schwellenländern veränderten sich die Ernährungsgewohnheiten. „Der internationale Wettbewerb um frisches Obst und Gemüse wird in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen.“ (Thomas Bittel).
Die Strukturen der deutschen Produzenten und des Fruchthandels werden sich nach Auffassung des DFHV ändern und den Größenstrukturen der Abnehmer anpassen müssen. Produzenten und Fruchthändler brauchten in Zukunft mehr Verbindlichkeit und Planungssicherheit, um leistungsfähig überleben zu können. „Nur so können wir die Versorgung der Verbraucher mit frischem Obst und Gemüse in hoher Qualität weiter gewährleisten.“ (Thomas Bittel).
PM via Deutscher Fruchthandelsverband e.V.