Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erwartet einen morgens in der Küche. Der smarte Kühlschrank hat bereits Bestandsaufnahme gemacht und die Einkaufsliste an das Smartphone geschickt und schlägt über sein in die Tür integriertes Tablet Rezepte vor oder streamt je nach Vorliebe Nachrichten, Musikvideos oder Filme.
Was auf den ersten Blick utopisch klingen mag, ist größtenteils schon Realität. Die smarte, vernetzte Küche der Zukunft, besteht aus Geräten, die das Leben einfacher machen und dabei zumeist Geldbeutel und Umwelt gleichzeitig schonen. Laut Umfragen ist die Vernetzbarkeit der wichtigste Aspekt, noch vor der Selbstreinigung, wenn es um die Zukunftsideen der Deutschen für ihre Küchengeräte geht. Aber auch die Nachhaltigkeit der Geräte ist ein wichtiges Anliegen, für das rund 92 Prozent der Bundesbürger tiefer in die Tasche greifen würden.
Zu smarten Geräten gehört dabei noch viel mehr als nur die Steuerung von unterwegs via App und Smartphone. Öfen, die je nach programmiertem Gericht die Temperatur selbst regulieren oder per SMS eine Nachricht schicken, dass die Pizza fertig ist, ersparen dem Koch das regelmäßige Nachgucken oder die Erkenntnis, dass das Essen verbrannt ist.
Geschirrspüler, die je nach Füllmenge und Verschmutzungsgrad des Geschirr ihre eigene Einstellung inklusive Wassermenge regulieren, sparen Ressourcen. Vor allem aber sparen smarte Geräte Zeit, selbst wenn sie die Küchenarbeit nicht völlig eliminieren.

Smartes Esszimmer mit Küche
Dabei muss der Haushalt nicht von heute auf morgen „intelligent“ werden. Aber wenn ein ausgedientes oder extrem energieintensives Gerät ausrangiert wird, wobei darauf geachtet werden sollte, dass es sachgemäß recycelt wird, statt auf der Müllkippe zu enden, empfiehlt es sich, außer auf die Umweltfreundlichkeit auch auf die Vernetzbarkeit zu achten.
Wer Angst hat, dass Internetausfälle das gesamte Smart-Haus lahmlegen, kann sich darauf freuen, dass mit dem Ausbau von 5G eine bisher ungeahnte Stabilität erreicht wird. In Europa haben sich die Hersteller zudem bereits auf einen gemeinsamen Standard geeignet, nach dem die smarten Geräte Informationen austauschen können, so dass Produkte von verschiedenen Firmen stammen können, ohne dass es Kommunikationsprobleme gibt.
Um smarte Küchen künftig noch weiter zu entwickeln, kommt es auf die elektronischen Komponenten an. Mikrochips mit großer Rechenleistung sogar für kleine Geräte sowie leistungsstarke visuelle, akustische und haptische Sensoren sind der nächste Schritt, denn ohne ausreichend Datenmengen und blitzschnelle Übertragung sind auch der Küche der Zukunft Grenzen gesetzt.
Das heißt nicht, das der Mensch auf Dauer die Herrschaft über sein Haus komplett an Künstliche Intelligenz abgeben muss, aber die Möglichkeit dazu könnte es in absehbarer Zukunft geben.
Wem es genügt zu wissen, dass seine smarte Küche auf Befehle und Anweisungen reagiert und nur die gewünschten Informationen liefert, beziehungsweise die angesteuerten oder regelmäßig programmierten Programme laufen lässt, der findet schon jetzt etliche Anwendungen. Dazu gehört etwa für Hobbyköche ein Thermomix, der als Kochlehrer fungieren kann, Kochfelder, die übers Smartphone reguliert werden, oder die Auswahl von Rezepten, die anhand der vorhandenen Vorräte vorgeschlagen werden. Smart heißt schließlich auch, effizient zu sein, wenn es um Ressourcen aller Art geht, und dazu gehört auf jeden Fall die eigene Zeit. Aber auch die formschönen Küchenmaschinen wie die KitchenAid behalten langfristig ihren Nutzen und müssen nicht ausdienen.
Um tatsächlich umweltfreundlich zu sein, lohnt sich zudem ein Blick auf den Energieverbrauch für die Vernetzung. Sogar wenn bei jedem einzelnen Gerät vom Backofen bis zur Kaffeemaschine auf den Stromverbrauch geachtet wird, kann die Einsparung zunichte gemacht werden, wenn das gesamte Haus so stark vernetzt ist, dass der Datentransfer zwischen den einzelnen Geräten eine enorme Belastung wird. So verführerisch der Gedanke an eine Dunstabzugshaube sein mag, die beim Öffnen über Smartphone oder Tablet die Lieblingsmusik spielt, so fraglich ist es, ob die beiden wirklich miteinander verbunden sein müssen. Smarte Küchen können der Umwelt helfen, aber nur, wenn der Mensch mitdenkt.