Wildnis ist für Menschen die Natur und Freiheit gleichermaßen zu schätzen wissen, einfach großartig. Wer so richtig weit „jotwede“, also ganz weit draußen sein will, der ist in Alaska genau richtig aufgehoben. Ob nun im russischen Teil in Kamtschatka, in Kanada oder aber der USA. Kodiak Island ist für meine Begriffe da noch recht gut und komfortabel zu erreichen. Es gibt diverse Airlines, die den Mini-Flughafen anfliegen – meist im „Stop and Go“ Prinzip, also mit einer Route werden gleich diverse Flughäfen bedient. Wer Starts und Landungen nicht mag, der wird hier nicht wirklich glücklich werden, zumal die Wetterbedingungen oft herausfordernd sind.
Wer aber damit gut klarkommt, der sollte sich unbedingt einen Fensterplatz bei Alaska Airlines reservieren lassen und seine Kamera herausholen. Denn bei gutem Wetter und vor allem normaler Sicht lässt sich schon beim Flug die grandiose Landschaft genießen. Gletscher, Flussläufe, Kreuzfahrtschiffe und einfach unwirklich erscheinende Landschaften, die Sie sonst nur bei National Geographic im Fernsehen bestaunen können.
Kodiak Island ist eine 8975 km² große Insel vor der Südküste von Alaska (USA) im Nordpazifik. Sie gehört zum Kodiak Island Borough. Als größte Insel des Kodiak-Archipels und zweitgrößte der USA, nach Hawaii, liegt sie südlich der Schelichow-Straße, die die Insel vom Festland trennt. Die Berge der Insel ragen bis 1.353 m hoch auf. Auf Kodiak leben 13.592 Einwohner davon 13,2 % „Native Americans“. Der Hauptort der Insel ist die Stadt Kodiak, die sich an der Ostküste befindet und einen Flughafen besitzt. Im Südwesten nimmt das Kodiak National Wildlife Refuge rund zwei Drittel der Inselfläche ein.
Wer in Kodiak ankommt, der sollte nicht allzu wählerisch sein. Denn so etwas wie Fine Dining oder gar atemberaubend schöne 5-Sterne Hotels gibt es nicht. Das Best Western Hotel, die Shelikov Lodge oder die Compass Suites bieten ein gutes Bett, eine warme Dusche und ganz annehmbares Essen. Aber hey, der Luxus in Alaska besteht in den Erfahrungen der Natur, die der Gast hier sammeln kann.
Angeln in Kodiak, Alaska – Lachs, Heilbutt oder Codfish, was darf es sein?
Angeln ist ein Sport, den man hier besser mögen sollte. Denn deswegen kommen die Leute quasi aus allen Teilen der USA, um hier einmal wirklich große Fische zu fangen. Für mich beginnt das Paradies schon, als ich im Hafen Big Ray’s Fishing Shop betrete. Die Auswahl an absolut brauchbarem Angelgerät, Ruten, Rollen, Köder und Bekleidung sind wirklich umwerfend. Kein Vergleich mit den Läden, die es in Deutschland so gibt, aber hier benötigt man so etwas auch eher. Dennoch ein Grund das eine oder andere für daheim einzukaufen, obwohl die Zeit dafür knapp ist.
Ein guter Tipp sind auch die zahlreichen Rucksäcke, Tarnkleidung und Outdoor-Schuhe, die wirklich für die Wildnis perfektioniert wurden. Waffennarren kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten, leider ist es nicht so einfach diese zu erwerben und in die EU einzuführen, auch mit Waffenschein! Warum wir aber hier sind, sind die Angelscheine, denn ohne die läuft auch hier nichts. Tageskarten kaufen und schon geht es aufs Boot.
Wir sind mit Fish’n Chips Charters unterwegs mit einem tauglichen Boot, 3 mal 300 PS Außenborder – ja in Amerika wird geklotzt und nicht gekleckert. Das Wetter für einen Angeltrip ist bestens, leichter Nieselregen, aber glatte See, was will man mehr. Unser Boot pflügt sich mit Vollgas durch die Bay – gut festhalten meint der Skipper noch flapsig, aber nicht ohne einen letzten stolzen Blick auf seine bulligen Motoren.
Der Skipper jedenfalls, selbst passionierter Angler, kennt sich hervorragend aus und fährt uns gleich zu den Gebieten die gefischt werden dürfen. Tatsächlich ist es so, dass hier keiner wirklich angeln können muss, denn die Köder (etwas älterer Lachs) ziehen sofort und der erste Fisch beißt. Neben Lachs und Kabeljau einige wirklich schöne Exemplare Heilbutt – als Beifang hatte ich einen kleinen Hai, den wir wieder ins Meer geschickt haben. Alles in allem ein grandioser Tag, schön durchgefroren aber erfolgreich wieder im Hafen von Kodiak angekommen.
Bestes Bier zum Feierabend – Kodiak Island Brewing Company
Wer sich dann schon fast als Einheimischer fühlt, der geht gleich mal beim Saloon vorbei, besser noch bei der ansässigen Brauerei, wo westliche Milchgesichter gleich einmal auffallen. In der Bierhalle der Kodiak Island Brewing Company geht es schon um 5 am Nachmittag heiter zu, denn den „liquid Sunshine“ verpasst hier keiner. Jedenfalls schmeckt das Bier und ein paar Snacks gibt es auch dazu, gute Atmosphäre insgesamt die man am Hochpunkt jedoch verlassen sollte. Überraschend gute Biere dennoch!
Kodiak Island in Alaska – Jagen, Bären gucken, Fliegen und Wandern
Von Kodiak aus fliegen verschiedene Tour-Anbieter mit Wasserflugzeugen in einer Dreiviertelstunde zu den Jagdgebieten der gewaltigen, bis zu 700 Kilogramm schweren Kodiak Braunbären, an der gegenüberliegenden Katmai-Küste. Ob Kodiak-Braunbären, Schneeziegen und Schwarzwedelwild, passionierte Jäger werden hier fündig. Das Jagdgebiet ist riesig und besteht aus Gebirgszügen und Schluchten.
Die Jäger erleben hier ein richtiges Wildnis-Abenteuer. Untergebracht werden sie hauptsächlich in einfachen Zeltcamps, abhängig vom Gebiet, in dem Sie jagen dürfen. Ganz preiswert ist dieses Vergnügen nicht, denn ab etwa 15 000 Euro sind Sie dabei. Braunbären erlegen Sie für etwas unter 30 000 Euro, wobei ich persönlich das Jagen dieser Spezies nicht gutheißen mag. Andere Erlebnisse sind das Wandern, hier gibt es auch rund um Kodiak einige wundervolle Wege. Bei gutem Wetter lohnt sich in jedem Fall ein Rundflug mit einem Wasserflugzeug. Auf jeden Fall sollten Sie immer eine Tour buchen, denn ohne Waffe ist Wandern in den Wäldern und entlang von Flüssen in diesem Teil der Welt nicht zu empfehlen.
Kodiak in Alaska – Spezialanbieter konsultieren und buchen
Der beste Tipp ist es tatsächlich, hier keinen Individualtrip zu veranstalten, sondern sich vielmehr bei Spezial-Reiseanbietern zu erkundigen und sich seine Traumreise zusammenstellen zu lassen. Denn diese Special Interest Anbieter haben zum Einen die nötigen Kontakte vor Ort, zum Anderen bürgen Sie für die Sicherheit der durchgeführten Aktivitäten. Ansonsten wünsche ich gute Reise - für Naturliebhaber ein Paradies, das man einmal im Leben gesehen haben muss.