Kelp, Wakame, Nori sind essbare Algen, Trend und Superfood. Als Salat, in Suppen oder Sushi – überall dreht es sich um essbare Algen. Algen begleiten uns seit Millionen von Jahren, eher beiläufig werden sie im Meer wahrgenommen. Doch schon vergangene Kulturen wussten dieses Meeresgemüse zu schätzen und bereiteten zahlreiche Speisen damit zu. Essbare Algen sind vor allem in Asien und an den Küsten der Weltmeere eine beliebte Speise. Der traditionelle Dashi Fond beispielsweise, der vielen japanischen Gerichten eine unverzichtbare Basis gibt, kommt ohne die feinen Algen (meist Kelp) nicht aus. Gerade Japan ist beliebt, wenn es um die kreative Verwendung von Algen geht. Ob als Suppe oder frittiert, im Sushi oder zahlreichen anderen Gerichten, Algen gehören in Japan einfach zu einer gesunden Ernährung dazu. Aber auch bei uns in Europa werden die Algen immer beliebter und finden bereits Verwendung in vielen Gerichten der gehobenen Küche und als Nahrungsergänzung.
Alles über essbare Algen – mehr als 20 000 Arten weltweit!
Die Weltmeere sind voll von Algen und Seetang, es gibt nahezu 20 000 verschiedene Arten die wissenschaftlich bekannt sind. Jedoch werden nur etwa 100 von ihnen kulinarisch bevorzugt oder für Präparate in der Medizin verwendet. Entlang der langen Küstenlinien Asiens, den britischen Inseln und Island gehört die Alge zu den wichtigen Lebensmitteln, die die Menschen seit Jahrhunderten ernährt. In China gilt die Alge als gesundes Gemüse und wird dort zumeist als Salat und Gemüsebeilage serviert. Die Iren machen ihren Porridge damit an oder verwenden die Alge als Mittel, um Speisen anzudicken.
Algen haben einen vielschichtigen Geschmack, er erinnert vor allem an das Meer und ist mit feinen Nuancen nach Jod ausgestaltet. Sie sind ebenfalls gesund und decken einen guten Teil der vom Körper benötigten Vitamine – besonders Vitamin A,B,C und E, ab. Zudem stellen sie eine gute Quelle für den täglichen Jodbedarf dar. In Asien werden oft und gern Algen verspeist, was jedoch auch zu einem Problem führen kann – nämlich den viel zu hohen Jodwerten, die im Übermaß zu allerlei Krankheiten führen kann. Trocknet man Algen, so haben sie beste Proteinwerte, was sie in Irland sehr beliebt macht.
Tabelle beliebter Algensorten
Name | Verwendung |
---|---|
Kriechsprossalge | Frisch oder gezuckert verwendet, Asien vorwiegend |
Meersalat | Suppe, Rohkostsalat |
Nori-Alge | Sushi, Frittiert, in Haferbrei |
Agar | Roh, gesalzen, als Geliermittel |
Irisches Moos | Geliermittel |
Dulse | Für Milch, Brot, Suppe vorwiegend Irland |
Brauntang | Suppenbasis Dashi in japan, Salat, frittiert |
Wakame-Alge | Salat, Misosuppe, Japan |
Hijiki Alge | Suppe, Gemüse in China und Japan |
Awonori-Alge | Würze, getrocknet in Pulver zermalen |
Die Alge – Das unverwüstliche Meeresgemüse
Das Vorkommen an Algen ist weltweit sehr groß. Algen haben einen Lebensdauer von 1-2 Jahren, erneuern sich immer wieder und sind anspruchslos. In Japan werden sie sogar kultiviert und dienen als beständige Einkommensquelle. Sie lassen sich prima haltbar machen, nämlich durch Trocknen. Nicht zu unterschätzen sind Algen auch bei der Gewinnung von Geliermitteln. Das bei uns seit einigen Jahren in den Bio-Märkten vertriebene Agar-Agar, ist nichts anderes als eine Algenart. Zum Andicken & Binden verschiedener Speisen, der Zubereitung für Marmeladen oder Gelees, wird diese Essenz aus der Alge gern genutzt.
Essbare Algen – Grünalgen, Braunalgen und Rotalgen
Algen werden unterschieden in – Grünalgen, Braunalgen und Rotalgen. Sie sind die genießbaren Sorten, die nach der Farbe unterschieden werden. Algen verändern ihre Farbe zudem, wenn sie erhitzt und verarbeitet werden. Grünalgen wie zum Beispiel der beliebte Meersalat, ist den Festland-Pflanzen am ähnlichsten. Sie bekommen ihre knallgrüne Farbe vom Chlorophyll und speichern Energie in Form von Stärke. Rotalgen – wie die in Japan verwendeten Norialgen brauchen Wärme um zu gedeihen. Aus diesem Grund findet man sie zumeist in subtropischen Gewässern. Sie haben eine leuchtend rote Farbe, die sich jedoch beim Verarbeiten (erhitzen) grün einfärbt. Aus Rotalgen lässt sich das Geliermittel Agar-Agar gewinnen. Braunalgen werden im Herbst geerntet und finden sich an vielen Küsten. Eine weitere interessante Art ist die Spirulina, die als Nahrungsergänzung Anwendung findet. Was wie eine Alge ausschaut, ist in Wahrheit jedoch ein Bakterium, welches gesundheitsfordernde Wirkung haben soll.
Essbare Algen und ihre Geschmacksunterschiede
Alle Algenarten haben einen herb-salzigen Grundgeschmack und Anklänge von Fisch und Meeresfrüchten. Aber auch einen leichten Geschmack nach grünem Tee kann man bemerken. Rotalgen die getrocknet werden, haben Anklänge von schwarzem Tee, Schwefel und ein sehr kompaktes Aroma. Dulse, wenn sie gebraten wird, schmeckt nach Schinkenspeck. Aber auch die Jodaromen treten deutlich zu Tage bei der Verarbeitung. Milde Sorten werden zu Salaten verwendet, eher stärkere zu Suppen und getrocknet. Algen sollten nie lange gekocht werden, denn dann verstärken sich die Fischnoten und wirken unangenehm am Gaumen. Ein guter Tipp ist es auch, dickere Algen mit dem Messer anzuschneiden, damit die Mineralstoffe beim Kochen besser austreten können.
Nori Algen – Für Sushi und als gesunder Snack
Onigiri, Maki, Temaki und normale Sushi Rolls kommen ohne Nori nicht aus. Die gesunde Verpackung des beliebten japanischen Snacks hat sich über die vergangenen 20 Jahre erfolgreich über die ganze Welt verbreitet. Viele, die Sushi vertilgen, wissen überhaupt nicht, dass die Hülle, welche die schmackhaften Fischröllchen umgibt, eine gesunde Alge ist! Nori Algen geben hier auch etwas Geschmack und die Sushis sollten immer frisch zubereitet werden. Denn wer in schon weiche, latschige Sushi beißt, der kann gewiss sein, das diese nicht erst 10 Minuten alt sind. Ebenso grauenhaft: Supermarkt Sushi! Ich erinnere mich nich gut an meinen ersten Thailand Urlaub, dem Aufenthalte in Korea und Japan folgten. Dort vertreibt die Firma „Tao Kae Noi“ einen süchtig machenden Algensnack. Es ist eine der beliebtesten Marken von Algen-Snacks und eine der erfolgreichsten Brands in Thailand. Von leicht salzig bis höllisch scharf gibt es das feine Knabberzeug in allen 7/11 Shops, zu Bier oder anderen Getränken grandios. In Korea und auch Japan ebenfalls in feiner Qualität unter verschiedenen Brands zu kaufen, wobei das Original wohl aus Japan kommt. Nori lässt sich auch hervorragend in feine Streifen schneiden, und über Reis streuen.
Kelp – Grundzutat für Dashi Brühe und Beauty Wunder
Die pazifische Braunalge, wie oben beschrieben gibt es zumeist getrocknet oder auch in Essig konserviert. Die japanische Brühe Dashi besteht zum Grossteil aus Kelp, wobei sich sein intensives Umami-Aroma hervorragend zum Würzen von Suppen, Brühen und dem japanischen Hot Pot Shabu-Shabu eignet. Als Brühe zum Reis habe ich das in Japan fast jeden Morgen getrunken und muss gestehen, ich war recht süchtig nach dem intensiven Geschmack dem kräftigende Eigenschaften nachgesagt werden. Kelp hat seinen Weg darüber hinaus auch in die Kosmetik Industrie gefunden. Seine Inhaltsstoffe werden für Masken, Cremes und derlei Produkten verwendet und sind nicht nur in Asien ein Verkaufsschlager. Getrocknete Kelp-Flocken lassen sich darüber hinaus auch im Asiamarkt kaufen und über gekochten Reis geben!
Hijiki Algen – Braunalge für Reis und Gemüse
Hijiki (lat. Sargassum fusiforme, Hizikia fusiformis) ist eine Braunalge. Sie besteht aus Büscheln grüner oder brauner fleischiger Blätter. Die Alge ist ideal geeignet für Gerichte mit Reis und Gemüse. Die Algen nach dem Kauf auf jeden Fall waschen, einweichen und das Einweichwasser nicht verwenden. Die Algen erhalten Sie in getrockneter Form. Sie versechsfacht ihr Gewicht nach dem Einweichen. Hijiki gehört allerdings zu den Meeresalgen, denen eine relative hohe Belastung an Arsen nachgesagt wird, daher gut einweichen und wässern. Geschmacklich großartig!
Wakame – Bekannt vom Sushi Laden nebenan
Wer kennt ihn nicht, den fast künstlich grün leuchtenden Algensalat aus der Sushi-Bude nebenan. Wakame als Salat aus Seetang ist überall gern gesehen und höchst gesund. Schnell gemacht und unglaublich leicht und kalorienarm. Kombiniert mit frischer Gurke, geröstetem Sesam, feinen Salatstreifen und einem leichten Dressing aus Essig, Reiswein und Sojasauce – einfach grandios. Achten Sie beim kauf unbedingt auf Qualität und beste Verarbeitung. Farb & Konservierungsstoffe sollten vermieden werden.