Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der „Apotheken Umschau“ steht fest, dass jeder vierte Deutsche beim Einkauf auf jeden Fall Bio-Produkte bevorzugt.
30 Prozent der befragten Frauen gaben sogar an, richtige Bio-Fans zu sein; bei den Männern waren es 20 Prozent.
Auch 30 Prozent der befragten Senioren bevorzugen Bio-Lebensmittel im Vergleich zu konventionell hergestellten.
Einzig die jungen Deutschen bis 29 Jahren scheinen noch nicht ganz von Bio-Produkten überzeugt, denn 40 Prozent von Ihnen ist Bio ziemlich egal. sie bevorzugen lieber Fast Food wie Currywurst, Hamburger oder Döner.
Wie erklärt sich das?
Ich denke, dass in dieser jungen Altersgruppe noch nicht so großer Wert auf bewusste und gesunde Ernährung gelegt wird. Nicht ohne Grund werden viele Deutschen schon im Kindesalter übergewichtig.
Viele junge Leute scheinen noch kein geschärftes Auge für Bio-Lebensmittel zu besitzen oder können/wollen sie sich womöglich auch nicht leisten.
Doch davon abgesehen, stellt sich für mich die Frage, ob Bio-Nahrungsmittel wirklich zurecht in Deutschland immer beliebter werden.
Im zweiten per Link erreichbaren Video zeigt Bio-Spitzenkoch Christian Kolb auf, dass auch Bio-Lebensmittel nicht ganz auf Zusatzstoffe und Aromen verzichten können.
So gibt es bei Bio-Nahrungsmitteln eine 95 %- Regel, die besagt, dass immerhin 5 % in den Bio-Produkten Zusatzstoffe oder Aromen ausmachen dürfen.
Diese Möglichkeit wird auch von manchen Bio-Lebensmittelherstellern genutzt, indem beispielsweise das problematische Bindungsmittel Carageen oder Hefeextrakte, die glutamatähnlich den Geschmack verbessern sollen, eingesetzt werden. Insofern gibt es ein „Zwei-Klassen-Bio“.
Ist Öko wirklich besser?
Das von mir zuletzt aufgeführte Video geht auf die Problematik ein, ob Bio zurecht momentan so in ist.
Stiftung Warentest testete veschiedene Bio-Produkte und stellte fest, dass Bio-Erzeugnisse im Durchschnitt nicht besser abschnitten als herkömmlich produzierte.
So wiesen tierische Bio-Nahrungsmitel wie Milch, Käse oder Fleisch Probleme bei der Frische zum Zeitpunkt des Mindesthaltbarkeitsdatums auf. Dies erklärte Stiftung Warentest damit, dass Bio-Produkte auf Konservierungsstoffe verzichten und sich daher vermehrt Keime bilden können. Auch der Geschmack sei im besagten Zeitpunkt „ruinös“ gewesen.
Doch Bio-Produkte habe auch ihre Stärken.
So waren 75 % des getesteten Obstes und Gemüses pestizidfrei, was im konventionellen Anbau unvorstellbar zu sein scheint.
Käufer von Bio-Produkten schätzen neben dem gesunden Obst und Gemüse u.a., dass bei Bio-Produkten auf artgerechte Tierhaltung geachtet wird.