In Sachen Wintersport hat Tschechiens Bergwelt Einiges zu bieten: Riesengebirge, Böhmerwald oder Erzgebirge – insgesamt stehen 100 Skigebiete zur Verfügung, die auch diesen Winter komplett in Betrieb gehen. Im neuen Skikatalog 2022/23 der Tschechischen Zentrale für Tourismus – CzechTourism ist das Angebot kompakt und informativ dargestellt. Der aktuell angespannten Weltlage, die auch den Skisektor betrifft, trotzt das Nachbarland mit Investitionen in energiesparende Technologien und die weitere Digitalisierung der Angebote.
Pistengaudi in Tschechiens Mittelgebirgen
Das beliebteste und gleichzeitig höchste Gebirge des Landes ist das gut 100 Kilometer nördlich von Prag liegende Riesengebirge (Krkonoše). Hier befinden sich auch die bekanntesten Skigebiete, in denen vor allen Dingen anspruchsvolle Wintersportler auf ihre Kosten kommen. Besonders beliebt ist das Skigebiet Špindlerův Mlýn (Spindlermühle). Auf fünf verschiedene Skizentren verteilen sich hier 27 Kilometer präparierte Pisten, drei Snowparks, eine U-Rampe, zwei Kinderparks und mehr als 90 Kilometer Langlaufstrecken. Direkt im Schatten des höchsten Berges Tschechiens, der Schneekoppe, liegt das Gebiet Pec pod Sněžkou (Petzer). Das SkiResort Černá hora – Pec (Schwarzberg – Petzer) besteht aus sechs miteinander verbundenen Skigebieten, um das komplette östliche Riesengebirge mit einem Skipass erleben zu können. Dabei gibt es hier nicht nur beste Skibedingungen, sondern auch Spaß für Groß und Klein, z.B. auf der Rodelbahn „Glockenweg“.
Direkt unter dem Gipfel des Glatzer Schneebergs (Králický Sněžník) befindet sich eines der modernsten Skigebiete in Tschechien – Dolní Morava in Ostböhmen. Ein Urlaub hier verspricht ausgezeichnet präparierte Pisten sowie eine Menge Spaß beim Snowtubing oder bei Adrenalinfahrten auf der Bobbahn. Die Neuigkeit der Saison ist die längste Hängebrücke der Welt, die Sky Bridge 721 zu einem spektakulären Spaziergang mit Nervenkitzel einlädt.
Vor allem Familien mit Kindern fühlen sich auf den Hängen im Böhmerwald (Šumava) an der tschechisch-deutsch-österreichischen Grenze wohl. Das bedeutendste Gebiet ist Špičák in Železná Ruda (Spitzberg bei Markt Eisenstein), das gemeinsam mit dem Skigebiet auf deutscher Seite zu den größten Skizentren in Mitteleuropa – außerhalb der Alpen – gehört. Bestens präparierte Pisten finden sich auch in Zadov, in Nové Hutě (Kaltenbach) oder am Ufer des größten tschechischen Stausees Lipno. Im Skigebiet Lipno lohnt es sich zudem, die Skier zwischenzeitlich gegen Schlittschuhe einzutauschen, um auf dem See die mit elf Kilometern längste Schlittschuhbahn der Welt zu testen oder mit bequemen Wanderschuhen den ältesten Baumwipfelpfad in Tchechien zu besteigen.
In Mähren im Osten des Landes garantiert das Altvatergebirge (Jeseníky) Pistengaudi pur. Das Skigebiet Karlov pod Pradědem(Karlov am Altvater) umfasst 14 Pisten, die sich unter anderem bestens für Familien und Anfänger eignen. Highlights sind außerdem die Bobzone, zwei Langlaufloipen, eine Slalomstrecke mit Zeitmessung, ein brandneuer Spielplatz und der Snowpark. Ideal für Kids ist die Kinderecke an der Seilbahn- Hier können die Kleinen Pause oder früher Schluss machen und werden betreut, während die Eltern noch unbeschwert Ski fahren können.
Die steilen Hänge der tschechischen Seite des Erzgebirges (Krušné hory) ziehen mitunter auch die Profis an. Der höchste Berg des tschechischen Erzgebirges mit knapp über 1200 Metern und zugleich das größte Skizentrum ist Klínovec (Keilberg). Dieses Jahr wird im Skigebiet Klínovec die längste Abfahrtstrecke eröffnet (3,5 km). Bedient wird sie von einer modernen Vier-Sessel-Seilbahn mit Haube. Ein weiteres Skigebiet befindet sich in Boží Dar (Gottesgab), dem höchstgelegenen Städtchen in Mitteleuropa und in Plešivec (Plessberg), dem jüngsten Skigebiet Tschechiens.
Skigebiete im Wandel – Investitionen für mehr Nachhaltigkeit und weitere Digitalisierung
Als Antwort auf die Energiekrise investieren auch Tschechiens Skigebiete diesen Winter knapp 30 Millionen Euro, die vor allem für energiesparende, nachhaltige Maßnahmen eingesetzt werden. Am meisten Geld fließt in den Bau von Wasserspeichern, die die Beschneiung mit Wasser aus der Natur ermöglichen und auch in Sachen Kühlung helfen, Energie einzusparen. Genauso nutzt man vor Ort zunehmend die bewährte SNOWsat-Technologie, die mit Hilfe von Satellitenbildern und GPS zeigt, wie viel Schnee wo liegt. Das ermöglicht ein sehr viel effizienteres Management von natürlichem und künstlichem Schnee. Sparpotenzial für Besucher versprechen andere Investitionen, die in den Ausbau von Selbstbedienungskassen und die weitere Digitalisierung fließen.
Insbesondere wird im Bereich des Online-Verkaufs von Skipässen oder der Ausrüstungsreservierung bei Verleihern investiert. Wer sich vorab online um Tickets kümmert, bekommt sie oft 20 bis 30 Prozent günstiger. Eventuelle Preissteigerungen bei den Skipässen, die mit den sehr viel höheren Energiepreisen einhergehen, können Gäste außerdem über besondere Angebote ausgleichen. Ein Beispiel ist der kombinierte Skipass für die Beskiden und die Walachei, der sieben Skigebiete der Region inkludiert. Ein erwachsener Besucher kann damit an vier Tagen, die nicht aufeinander folgen müssen, für etwas mehr als 90 Euro Ski fahren.